BÜROKRATIEABBAU
Versorgung stärken – Mehr Zeit für Patienten
Der Bürokratieabbau muss konsequent im Gesundheitsbereich umgesetzt werden. Bürokratische Hürden, insbesondere in der Hilfsmittelversorgung, sind zu reduzieren. Berichts- und Dokumentationspflichten sind abzubauen und das Vertragswesen zu vereinfachen, etwa durch die Einführung administrativer Rahmenverträge. Gesundheitsfachkräfte müssen durch bürokratiearme, effektive und einheitliche Verwaltungs-, Abrechnungs- und Dokumentationsprozesse entlastet werden, um mehr Zeit für die Versorgung am Patienten zu haben. Dies lindert auch den Fachkräftemangel.
Der Digitalisierungsschub muss für den Gesundheitsbereich genutzt werden, um den Informationsfluss zwischen den medizinischen Professionen und Einrichtungen träger-, sektoren- und leistungsübergreifend zu garantieren und zugleich die Wahlfreiheit der Patienten zu stärken. Die Hilfsmittelleistungserbringer müssen zeitnah in die Telematikinfrastruktur und die elektronische Patientenakte (ePA) eingebunden werden. Die Digitalisierung ist konsequent zu nutzen, um bürokratische Prozesse in der Versorgung zu vereinfachen und abzubauen.
DIGITALISIERUNG
Digitalisierung nutzen – Chancen ergreifen
Krisenfall
Resilienz sichern – Krisenfest versorgen
Die Kompetenz der Gesundheitshandwerke und Sanitätshäuser muss konsequent in die Planungen für den Ernstfall und Katastrophenschutz eingebunden werden, um die Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens auch in Krisensituationen zu gewährleisten und die Resilienz Deutschlands im Verteidigungs- und Krisenfall zu erhöhen.
Es braucht eine wirksame Verminderung von Bürokratiekosten und einen stärkeren Wettbewerb zwischen den Krankenkassen, um die Beitragssätze zu stabilisieren. Nicht nur für die Gastronomie, sondern auch für Arznei- und Hilfsmittel muss ein einheitlicher niedriger Umsatzsteuersatz gelten, um Patienten, Krankenkassen und Beitragszahler zu entlasten. Versicherungsfremde Aufgaben im Gesundheitswesen müssen konsequent aus Steuermitteln finanziert werden.
GKV-FINANZEN
Beitragszahler entlasten – Bürokratie senken
PFLEGEREFORM
Pflege stärken – konservative Orthopädie nutzen
Im Zuge der angekündigten Pflegereform müssen die Kompetenzen anderer Gesundheitsberufe, insbesondere aus der Hilfsmittelversorgung, für die Entlastung des Pflegepersonals, der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen aktiv eingebunden werden. Durch die Ausreizung der Potenziale konservativer Therapien muss der Grundsatz Prävention und Rehabilitation vor Pflege gestärkt und so die Pflege entlastet werden. Zur Minderung des Fachkräftemangels müssen zudem die Möglichkeiten zur Wiedereingliederung in den Beruf durch eine optimierte und bürokratiearme Hilfsmittelversorgung ausgeschöpft werden.
Die Stärkung von Teilhabe und Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Behinderung bedarf eines wohnortnahen und kostenträgerunabhängigen Zugangs zur Kompetenz der Sanitätshäuser und orthopädietechnischen Werkstätten. Aufwändige Antragsprozesse und sektorale Hürden müssen hierzu leistungsübergreifend vereinfacht und abgebaut werden.
INKLUSION
Inklusion fördern – Barrieren abbauen
Unsere gesundheitspolitische Positionen „Versorgen statt verwalten“ zur Regierungsbildung 2025 finden Sie zum Download hier.
Versorgen statt verwalten: Unsere gesundheitspolitischen Positionen
Nach der Wahl steht nun die schnelle Bildung einer handlungsfähigen Regierung an. „Wir versorgen Deutschland“ (WvD) ruft die möglichen Regierungspartner dazu auf, die Gesundheitsversorgung ganz oben auf die politische Agenda zu setzen. Eine starke Gesundheitsversorgung macht Deutschland krisenfest. Sie sichert einen starken Wirtschaftsstandort, gesellschaftliche Teilhabe und einen effektiven Krisen- und Katastrophenschutz.
Wir versorgen made in Germany
Wir stärken die Marke made in Germany und sichern den Innovationsstandort Deutschland auch für die Zukunft. Denn in ihrer Verbindung von Medizin- und Gesundheitstechnologie sowie Material- und Versorgungsforschung steht die handwerklich basierte Hilfsmittelversorgung Deutschlands weltweit an erstem Platz. Durch den Erfindergeist mittelständischer Unternehmen ist sie Spitzenreiter bei traditionell konservativen Versorgungskonzepten bis hin zu fühlenden Prothesen, KI-gesteuerter Mustererkennung und Virtual-Reality-begleiteter Rehabilitation. Sie ist international führend bei den Versorgungskonzepten der Versehrten von Kriegen und Katastrophen.
Wir unterstützen einen Mentalitätswandel in der deutschen Gesundheitspolitik
Miteinander und nicht gegeneinander ist das Gebot der Stunde. Dabei geht es auch darum, leistungsübergreifend Konzepte zwischen den verschiedenen Bereichen und Trägern zu schaffen und das Gesundheitssystem als eine Einheit zu verstehen. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Mitglieder der Solidargemeinschaft den gleichen Zugang zu einer präqualifizierten Hilfsmittelversorgung haben. Bürokratische Hürden in der Versorgung werden wir abbauen. Diese ist Grundpfeiler der konservativ-technischen Versorgung, die entsprechend der medizinischen Leitlinien und Versorgungspfade agiert sowie unnötige Operationen und Klinikaufenthalte vermeidet.
Wir setzen uns für eine hochwertige Versorgung in der Stadt und auf dem Land ein
Die stationäre Versorgung mit einer flächendeckenden Grund- und Regelversorgung insbesondere im ländlichen Raum sowie der erforderlichen Konzentration von spezialisierten Leistungen denken wir zusammen mit der ambulanten haus- und fachärztlichen Versorgung sowie den Leistungen anderer Gesundheitsberufe. Diese sollen mehr Verantwortung für die Versorgung übernehmen und ihre Kompetenzen einbringen.
Wir treiben Digitalisierung voran
Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung, indem wir den Informationsfluss zwischen den medizinischen Professionen und Einrichtungen träger-, sektoren- und leistungsübergreifend garantieren und zugleich die Wahlfreiheit der Patienten stärken. Wir sorgen für die zeitnahe Einbindung der Hilfsmittelleistungserbringer in die Telematikinfrastruktur. Wir standardisieren Dokumentations-, Abrechnungs- und Prüfprozesse in der Hilfsmittelversorgung, um sie einer Digitalisierung zugänglich zu machen. Damit verkürzen wir die Wege für alle, beschleunigen Behandlungen und gestalten das Entlassmanagement effizienter. Nicht zuletzt eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten der Teilhabe und Inklusion, wenn sie auch für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen transparent gestaltet wird. Deshalb gehören neben Arzneimitteln genauso Hilfsmittelversorgungen in die elektronische Patientenakte.
Wir unterstützen Pflege und stärken Angehörigen den Rücken:
Wir binden die Kompetenzen anderer Gesundheitsberufe für die Entlastung des Pflegepersonals, der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen aktiv ein. Somit schaffen wir starke Netzwerke im direkten Umfeld. Wir unterstützen den Grundsatz Prävention und Rehabilitation vor Pflege, indem wir die Potenziale konservativer Therapien ausreizen sowie Fehlsteuerungen korrigieren.
Wir heben Fachkräftepotenziale
Wir bekennen uns zur Kompetenz der Fachkräfte in der handwerklich geprägten Hilfsmittelversorgung. Wir schaffen den freien und wohnortnahen Zugang für alle Versicherten zu allen präqualifizierten Leistungserbringern wie zum Beispiel Sanitätshäusern, um eine niedrigschwellige und wohnortnahe konservative Versorgung zu bieten. Wir nutzen die Strukturen von Sanitätshäusern damit effektiver und binden ihre Kompetenzen noch besser in die gesamte Versorgungskette ein. Damit vermindern wir Drehtüreffekte und stärken die ambulante häusliche Versorgung. Wir entlasten Fachkräfte durch bürokratiearme, effektive und einheitliche Verwaltungs-, Abrechnungs- und Dokumentationsprozesse, die mehr Zeit für Versorgung lassen. Wir unterstützen damit eine bessere Qualitätssicherung und schaffen eine Basis für eine breitere Versorgungsforschung. Wir stehen für eine faire Entlohnung in den Gesundheitsberufen ein. Das bedeutet auch faire und wirtschaftliche Stundenverrechnungssätze, die die tatsächliche Leistung und Kompetenz widerspiegeln.
Wir sichern Beitragsstabilität
Dazu streben wir mehr Effizienz beim Einsatz von Beitragsgeldern sowie eine wirksame Verminderung von Bürokratiekosten an und stärken den Wettbewerb der Krankenkassen. Mit einem einheitlichen niedrigen Mehrwertsteuersatz auf Arznei- und Hilfsmittel entlasten wir wirksam Patienten sowie Krankenkassen und Beitragszahler. Versicherungsfremde Aufgaben im Gesundheitswesen werden wir künftig aus Steuermitteln finanzieren.
Wir unterstützen ein inklusives Gesundheitssystem
Wir bekennen uns zur UN-Behindertenrechtskonvention und fördern die volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung bzw. von Behinderung bedrohten Menschen. Dabei begreifen wir die Hilfsmittelversorgung als einen integralen Bestandteil jeder Rehabilitation. Hierzu zählt der leistungsübergreifende Zugang zu modernen Versorgungskonzepten mit Rehabilitationstechnologien und Hilfsmitteln nach Stand der Technik. Deshalb stellen wir sicher, dass besonders Menschen mit Behinderung wohnortnahen und kostenträgerunabhängigen Zugang zur Kompetenz aller Fachkräfte haben – beispielsweise Sanitätshäuser und orthopädietechnische Werkstätten. Aufwändige Antragsprozesse wollen wir leistungsübergreifend vereinfachen.
Wir machen Gesundheit krisenfest
Wir setzen auf eine Krisenplanung, durch die sich die Bürger im Katastrophenfall auf ein funktionsfähiges Gesundheitswesen verlassen können. Für die ambulante Versorgung binden wir neben den freien Berufen auch die Kompetenzen der Sanitätshäuser in die Katastrophenschutz und Ernstfallplanung ein.