Pressemitteilung

WvD-Talk: Diskussion über Reformen in der Hilfsmittelversorgung – WvD und BAS im Dialog

Zu viele Verträge und zu viel Bürokratie belasten die Hilfsmittelversorgung in Deutschland. Reformen sind dringend notwendig. Darin waren sich Kirsten Abel und Dr. Henning Schweer von „Wir versorgen Deutschland“ (WvD) mit Antje Domscheit, Abteilungsleiterin „Kranken- und Pflegeversicherung“ vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS), am vergangenen Donnerstag (08.12.22) im digitalen WvD-Talk einig. Aber welche Reformen sind zielführend? Hierüber diskutierten sie zusammen mit knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Das aktuelle Vertragssystem ist überlastet und reformbedürftig“, erklärte Antje Domscheit im Gespräch. „Krankenkassen wie Leistungserbringer müssen einen enormen Aufwand betreiben, um die große Anzahl an Verträgen zu verhandeln“. Die Juristin plädierte daher für eine deutliche Reduktion der Verträge. Das BAS schlägt unter anderem vor, zukünftig pro Bundesland landeseinheitliche Kollektivverträge für alle Kassen abzuschließen. Bereits im Oktober hatte das BAS in seinem Sonderbericht zur Hilfsmittelversorgung für grundlegende Reformen bei der Ausgestaltung der Hilfsmittelversorgung in Deutschland plädiert.

Tatsächlich belasten die Vielzahl der Verträge und die damit einhergehende Bürokratie die Hilfsmittelleistungserbringer stark. Dies ergab eine aktuelle Branchenumfrage von WvD, die im Live-Talk vorgestellt wurde. So gaben über 90 Prozent der Befragten an, dass die Vielfalt der unterschiedlichen Verträge mit den Krankenkassen im Hilfsmittelbereich einer der wichtigsten Bürokratietreiber sei.

In der WvD-Branchenumfrage hatten zudem ca. 80 Prozent der befragten Unternehmen angegeben, stark oder sehr stark von den aktuellen Preissteigerungen aufgrund des Ukraine-Krieges betroffen zu sein. Infolgedessen gibt es einen sehr hohen Verhandlungsbedarf mit den Kostenträgern über notwendige Preisanpassungen. „Die Reaktionszeit bei den Verhandlungen auf Umstände, die Preisanpassungen notwendig machen, ist zu lang – keine Frage“, sagte Antje Domscheit. Hier bedürfe es Lösungen, um das System krisenfester zu gestalten.

Eine krisenfeste, qualitätsgesicherten Versorgung läge in der gemeinsamen Verantwortung von Leistungserbringern, Krankenkassen und Aufsichtsbehörde, betonte Kirsten Abel, Generalsekretärin von WvD, und bedankte sich für die „systematische Analyse“ des BAS. „Wir Leistungserbringer sind seit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz im Jahr 2007 einen steinigen Weg gegangen. Wir wollen daher genau prüfen, welche Reformen wirklich Sinn machen“.

„Wir versorgen Deutschland“ als politische Interessenvertretung von rund 8.000 orthopädietechnischen Betrieben und Sanitätshäusern stehe für Austausch mit allen Beteiligten über Reformen zur Verfügung, so Abel weiter. Gemeinsam verabredeten die Gesprächspartnerinnen und -partner des Talks abschließend, den begonnenen Dialog über die künftige Ausgestaltung der Hilfsmittelversorgung fortzuführen.

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