Sorge um die künftige Hilfsmittelversorgung

MdB Stefan Schwartze (SPD), Patientenbeauftragter der Bundesregierung, zu Gast im Sanitätshaus Schröer

Die derzeitige Situation der Hilfsmittelversorgung bereitet Luis Schröer, Orthopädietechnik-Meister, große Sorgen. So werde es immer schwieriger, eine hochwertige und wohnortnahe Versorgung für die Versicherten hier in der Region anzubieten. Nun hat er sich zusammen mit seinem Vater Dirk Schröer, Inhaber des seit 21 Jahren in Vlotho ansässigen Sanitätshauses, an Stefan Schwartze gewandt. Schwartze kandidiert nicht nur in seinem Wahlkreis für die SPD, sondern ist auch Patientenbeauftragter der Bundesregierung. Im Vordergrund des Gesprächs stand die Aushöhlung der Versorgungsqualität durch das einseitige Aussetzen der sog. „Präqualifizierung“ für Apotheken. Durch das Aussetzen werden den gesetzlich Versicherten Rechte entzogen und die Hilfsmittelversorgung deutlich verschlechtert. So entfällt zum Beispiel das Recht auf ein Behinderten-WC oder das Vorhalten eines abgeschlossenen Raumes für das intime Anmessen von Kompressionsstrümpfen. Auch die Möglichkeit für vertrauliche Gespräche über die Versorgung mit Inkontinenzprodukten werde damit unterbunden.

Ich kenne keinen Patienten, der vom Arzt Kompressionsstrümpfe verordnet hat, den ich einfach mal eben so im Laden vermessen kann. Wegen des Lymphflusses ist eine Liege nötig und keiner möchte sich offen im Raum entkleiden. Ich finde es auch unerhört, dass es ausreichen soll, Versicherte über die Versorgungsoptionen bei „Windeln“ künftig am Verkaufstresen oder lautstark hinter einem Vorhang zu beraten. Das sind intime Themen. Das kann bei einer Apotheke nicht anders sein als in einem Sanitätshaus!“, so Luis Schröer.

Auch, wenn das Gesetz nun verabschiedet sei und daher künftig die Gefahr zweier Maßstäbe für die Patientenversorgung bestünden, so gab es letztlich doch große Einigkeit: In der gesetzlichen Gesundheitsversorgung dürfe es auch in Zukunft keine Kompromisse geben, „es kann nicht sein, dass in einer Apotheke niedrigere Maßstäbe anzusetzen seien als im Sanitätshaus“. Stefan Schwartze versprach fest: „Ich bleibe dran“.

Im Bild v.l.n.r: Kirsten Abel (Generalsekretärin von „Wir versorgen Deutschland“), Stefan Schwartze (MdB und Patientenbeauftragter der Bundesregierung, Dirk Schröer (Inhaber Sanitätshaus Schröer), Luis Schröer (Orthopädietechnik-Meister)