Fachverbände fordern zukunftssichere Hilfsmittelversorgung

Im Vorfeld der REHACARE 2024 fordert Wir versorgen Deutschland“ (WvD) gemeinsam mit anderen Fachverbänden in einem offenen Brief an die Bundesregierung und die Abgeordneten des Deutschen Bundestages grundlegende Reformen in der Hilfsmittelversorgung. Eine funktionierende Hilfsmittelversorgung ist eine Investition in die individuellen Potenziale vieler Menschen und in die Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft. Sie ebnet den Weg für ein aktives Leben in Familie, Beruf und Gesellschaft und ermöglicht ein Altern in Würde und größtmöglicher Selbstständigkeit. Sie reduziert die Dauer von Krankenhausaufenthalten und die Zahl teurer operativer Eingriffe. Damit trägt sie zur Kostensenkung im Gesundheitswesen bei.

Diese Potenziale gilt es optimal zu nutzen. Dazu ist eine grundlegende Reform der Hilfsmittelversorgung dringend erforderlich, hierzu gehören:

Ambulante Hilfsmittelversorgung stärken
Die Hilfsmittelversorgung ermöglicht Patienten ein selbstbestimmtes Leben. Ambulante Lösungen sind kostengünstiger als stationäre und müssen bedarfsorientiert gefördert und erstattet werden. Auch Beratungs- und Therapiemanagementangebote sind notwendig, um das Potenzial der Hilfsmittelversorgung voll auszuschöpfen, und müssen daher stärker als bisher in die Regelversorgung überführt werden.

Verfügbare Fachkräfte optimal einbinden
Gerade mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftemangel müssen alle verfügbaren Fachkräfte optimal in die Versorgung eingebunden werden. Dafür muss sich die Finanzierung von Versorgungsleistungen an der Qualifi kation des Fachpersonals und nicht an der „Zuständigkeit“ des Kostenträgers orientieren. Kooperationen, Interprofessionalität und Interdisziplinarität müssen aktiv gefördert werden.

Potenziale der Digitalisierung nutzen
Die Potenziale digitaler Verwaltungsprozesse müssen besser genutzt werden, um Hilfsmittel schneller bereitzustellen. Versorger können sich über die Telematikinfrastruktur vernetzen und Leistungen effizienter ins Therapiemanagement integrieren. Dafür sind gesetzliche Rahmenbedingungen zur Beschleunigung der Digitalisierung erforderlich.

Entbürokratisierung vorantreiben
Das ausufernde Vertragswesen der Krankenkassen muss verschlankt werden. Durch die Schaffung eines einheitlichen Rahmenvertrags auf Basis der gesetzlich definierten Standards der Regelversorgung wird die Autonomie der Vertragspartner gewahrt und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zur Entbürokratisierung und Versorgungssicherheit geleistet.

Hilfsmittelversorgung als Grundpfeiler der Gesundheitsversorgung anerkennen
Die Hilfsmittelversorgung erfordert medizinische Expertise für die ganzheitliche Betreuung bei Auswahl, Fertigung, Anpassung und Anwendung der Hilfsmittel. Sie muss als medizinische Disziplin anerkannt werden, die im Zusammenspiel mit Ärzten und Therapeuten individuelle Lösungen für Patienten schafft und im Dialog mit Politik, Patienten und Kostenträgern Versorgung mitgestaltet.

Den vollständigen offenen Brief finden Sie hier.

Zu den weiteren unterzeichnenden Organisationen gehören die BAG Selbsthilfe, RehaKIND und Ottobock HealthCare Deutschland.

Ansprechpersonen für die Presse:

Kirsten Abel 
Generalsekretärin
Mobil: +49 (0)171 5 60 81 25
E-Mail: abel@wirversorgendeutschland.de

Patrick Grunau
Generalsekretär
Mobil: +49 (0)160 8 85 40 27
E-Mail: grunau@wirversorgendeutschland.de

Wir versorgen Deutschland e. V.
Lützowstraße 102-104, Aufgang C, 5. OG
10785 Berlin
Fon: +49 (0) 30 33933563
E-Mail: info@wirversorgendeutschland.de

www.wirversorgendeutschland.de

BT-Lobbyregister-Nr.: R004824